Schicksale Vertriebener Frauen

zum Beispiel: Margarete Henry, Hausfrau (31)
geflüchtet aus Westpreussen nach Stettin, Kolberg, Berlin nach Naumburg/Sachsen

 

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Die 31jährige Hausfrau Margarete Henrÿ brachte im Januar 1945 aus Neumark (Westpreussen) ihre 3 Kinder mit dem Zug zu Verwandten nach Naumburg. Aufgrund eines Telegramm reiste sie, um noch etwas vom Eigentum zu retten, zurück nach Hinterpommern.
Sie verpasste dort den Treck ihrer Familie um wenige Stunden, geriet hinter die Front, musste zwangsweise Vieh gen Osten treiben.

Dort erlebt sie das ganze Chaos hinter der Front: zerschossene Treckwagen, Vergewaltigungen, traumatisierte alte Menschen, bewegungsunfähige und alleingelassene Kinder, Erschießungen, Gefangentransporte, Plünderungen.

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Im Juni 1945 entschied sie sich, wieder zu ihren Kindern nach Thüringen durchzuschlagen, von denen sie seit Januar keine Nachricht hatte. Sie brauchte dazu einen ganzen Monat.

Während der Bahnfahrt erlebte Margarete Henrÿ grausame Plünderungen und Vergewaltigungen und floh zu Fuß weiter bis Stettin. Über Umwege schlug sie sich über Berlin zu Verwandten nach Bad Liebenwerda durch, wo sie erfuhr, dass die Kinder wohlauf waren.

Die Erinnerungen der Margarete Henrÿ sind im Eigenverlag erschienen (Arnbach 1995)
ISBN: 3-00-002037-3 (12€)


Margarete Henry 1995.
Fam. Henry 1941 in Altmark am See.
Landkarte: Margarete Henrÿ's Fluchtwege in Hinterpommern
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